Nein, Beats und Raps gibt's keine auf Max Herre's zweitem Soloalbum "Ein Geschenkter Tag". Dies erahnten jene, die sich die beiden Vorabtracks zum neuen Longplayer gegeben haben. "Ein Geschenkter Tag" ist da ein bisschen Johnny Cash, dort ein bisschen Udo Lindenberg. Aber die Essenz ist dann doch Max Herre, wie er leibt und lebt. Nicht mit MPC, sondern mit Klampfe. Im Rücken 'ne Steele Gitarre, 'ne Mundharmonika und ein Piano. Südstaaten-Flair. Ist Max nun erwachsen? Mit diesem Bild (oder sollte ich besser von einem "Verkaufsargument" oder einem "Vorzug" sprechen?) vom Erwachsensein spielt der Promotextverfasser. So heisst es in eben jenem Text zur neuen Platte, "Das zweite Album des zum Sänger und Songschreiber erwachsenen Freundeskreis-Frontmanns Max Herre beschreibt seine künstlerische und menschliche Entwicklung in poetischen Episoden, die so persönlich wie allgemeingültig sind." Klingt dann doch 'n bisschen steif, nicht? Pressetexte sind glücklicherweise im besten Fall nur Beigemüse und keinesfalls allgemeingültig. Hauptsache die Musik hat Soul. Und Soul hat "Ein Geschenkter Tag" definitv. Obwohl Konsumentenschützer und Kastendenkende hier den Einwand ins Feld führen würden, dass Max' neue LP gar kein Soul sei. Singer/Songwriter wäre wohl "das richtige Etikett", vielleicht Folk, Country oder ihretwegen Blues. Ist ja alles nicht falsch, aber Scheuklappen schränken eben doch Blickwinkel ein. "Wir alle spielen das Er-Sagt-Sie-Sagt Wer-Hat-Wie-Was Was-Er-Und-Was-Sie und Wer-Was-Wie-Macht, das Er-Sagt-Sie-Sagt Wer-Was-Wie-Was-Spiel" (Er-Sagt-Sie-Sagt). Darf man, oder darf man nicht? Das ist hier die Frage. Jedermann hat seine eigene Antwort auf dieses sehr zeitgenössiche Dilemma. Aber eines ist klar. Ich darf! Frei nach so 'nem Slogan für irgend so 'n Joghurt für linienbewusste Menschen.
"Ein Geschenkter Tag" erscheint am 18. September auf Nesola/Four Music. Wer möchte, der kann sich das Album noch bis zum 18. Septmeber auf Max' Myspace-Account in voller Länge anhören.
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