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Mittwoch, 18. November 2009

BK-One "Rádio Do Canibal"

Er spielt Klavier, seit er 13 Jahre alt ist und studierte Jazz an der Rosevelt Middle School und der West Dividion High. Im Rahmen des Studiums hatte er die Gelegenheit von Genre-Grössen wie Barry Harris, Benny Carter, Yusef Lateef (!!) und vielen mehr zu lernen bzw. mit ihnen zu spielen. 1995 begann er mit dem DJing und ein Jahr darauf gründete er zusammen mit einem Freund die Hip Hop Radio Show "The Beatbox". Dank diesem Engagement knüpfte er Freundschaften mit Szenegrössen wie Del, All Natural, Aceyalone und Brother Ali, mit dem ihn schon bald eine innige Freundschaft verband. Ab 2000 ging er mit Ali als dessen DJ auf Tour.
Die Rede ist von BK-One, der zusammen mit Benzilla eben erst sein Album-Debüt "Rádio Do Canibal" veröffentlichte. Musik ist BK's erste grosse Liebe. Die zweite grosse Liebe des Musikers aus Minneapolis ist das Globetrotting. So bereiste BK mehrere Male Zentral- und Südamerika und setzte sich intensiv mit der Musik in diesen Erdteilen auseinander. So besteht das Fundament von "Rádio Do Canibal" aus Bossa Nova, Bahian Folk und Samba, wie auch aus der südamerikanische Variante von Reagge, Soul und Jazz. Ausserdem liess BK-One auch Tropicália, die musikalische Auseinandersetzung mit dem politischen Leben Brasiliens, die auf dem "Anthropophagischen Manifest" des Dichters Oswald de Andrade basiert, in seine Beats einfliessen. BK-One ist es gelungen, die philosophischen Aspekte wie auch die Vielfalt der südamerikanischen Musik in sein Werk einfliessen zu lassen, was "Rádio Do Canibal" zu einem, wenn nicht zu DEM Highlight der Releases dieses Jahres macht. Dafür sorgen neben BK und Benzilla auch die MCs, die die politische und gesellschaftsspezifische Komponente der Musik in ihren Texten aufarbeiten, was aber in keinem Fall Abstriche in Sachen Flow und kreativen Wortspielereien zur Folge hat. Auch unterlassen es die MCs ganz im Geiste der Tropicália-Vordenker, die Hörerschaft zu belehren oder mit Kleingeist oder Prinzipienreiterei zu nerven. So ertappt man sich nicht einmal dabei, wie man die Skip-Taste betätigt und sich "Rádio Do Canibal" statt dessen am Stück gibt und sich in der Musik verliert, um am Ende der gut 50 Minuten Spielzeit die Repeat-Taste zu betätigen.

1 Kommentar:

BK-One hat gesagt…

I don't speak German, but I see that the write-up mentions my background in jazz, my radio show from 10 years ago, and where I went to middle school! Same thing with a French interview I just did. Europeans treat music and the people who make it with so much respect. It's been that way forever. You appreciated jazz before mainstream America did, you were responsible for making the blues popular, and you support the hell out of hip hop. When I get old, I'm moving across the sea. I'll spend every day smoking hash, going for walks, and reading the newspaper.

Thanks so much for your support.

Dig In The Crate