Pablo? Who the f#&k?! Konsolen-Nerds werden den Herrn kennen, obschon sie vielleicht noch nie von dem Typen gehört haben. Zumindest diejenigen unter ihnen, die dem Format „Grand Theft Auto“ verfallen sind. Denn Pablo (Michael Hunter) hat „GTA 4“ und „San Andreas“ mit seinen Sounds unterlegt. 2001 hat Pablo die 12“ EP „Turntable Technology“ auf Red Hook Recordings releast. Drei der vier Tracks auf dieser EP tauchen auf dem gleichnamigen Debütalbum des Beatbastlers aus Schottland wieder auf. Es sind dies die Tracks „The Story Of Sampling“ und „High Jazz“ sowie der Intro- und Titeltrack „Turntable Technology“, auf dem Pablo dem Hörer mit Hilfe von Vocal-Samples eine Bedienungsanleitung für Turntables vorlegt. Der Track „The Story Of Sampling“ klingt im Gegensatz zu den anderen beiden Songs auf der EP nicht mehr gleich wie noch vor acht Jahren. Pablo hat diesem Track einen neuen Beat verpasst. Die Raps hingegen sind (beinahe) dieselben wie noch vor acht Jahren. Nun ist es aber mitnichten so, dass Pablo einen MC in seine Booth bestellt hätte, um Lyrics für seinen Beat zu recorden. Nein, Pablo steht auf Abwechslung und aufwändiges Geschnippsel und Arrangement. So hat er in seinen Plattenkisten gewühlt, um aus verschiedensten Acappella-Versionen von Rap-Track verschiedenster Rap-Cats Lines auszuwählen, die er danach in mühsamer aber liebevoller Kleinstarbeit zu einem grossen Ganzen zusammen gefügt hat. Auch was die Beats betrifft, lässt Pablo sein Schaffen durch keinerlei Barrieren einschränken. So besticht das Album „Turntable Technology“ durch seine Vielschichtigkeit. Bekenntnisse zu Soul, Funk und Synthesizer-Pop finden sich auf dem Longplayer ebenso wie solche zu Rock, Barockmusik und Elektro. Ausser Frage steht, dass Pablo auf Jazz und Soundtracks steht, da seine Soundcollagen stark durch Elemente dieser Genres geprägt sind. Trotz all dieser grundverschiedenen Einflüsse und Inspirationsquellen ist „Turntable Technology“ ein in sich geschlossenes Werk, das in keinem Moment Langweile zulässt und zweifellos zu einem der stärksten Momente musikalischer Ergüsse des sich zu Ende neigenden Jahres zu zählen ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen