Rap setzt seit spätenstens Mitte der 90er konsequent auf die Muttersprache. Alle andern Genres sind damals den umgekehrten Weg gegangen. Heute sind deutsche Liedtexte wieder beinahe selbstverständlich. Nur die Sparten Soul, Funk und Blues tun sich diesbezüglich noch schwer. Klar, es gibt Jan Delay, Max Herre und Joy Denalane, die die Flagge in den Wind halten. Unlängst haben die drei Unterstützung aus Bremen erhalten. Die Rede ist von Flo Mega und seinen Ruff Cats, die eben beim Raab seinem Song Contest fast zuoberst auf dem Treppchen gestanden und nach der vor einem Jahr veröffentlichten "Filmriss" EP nun ihr Debüt "Die Wirklich Wahren Dinge" an den Start gebracht haben. Die Scheibe ist 13 Tracks stark und featuert feinsten 60ties Soul, 70ties Funk und eine gute Portion echten Blues. Konzessionen an den Mainstream wurden keine gemacht. Nun gut, mag ja sein, dass manch einer die aktuelle Single "Zurück" als eine solche Konzession wertet. Ist ja aber eigentlich schnurzpiepegal, weil eh niemand ernsthaft behaupten kann (und wird), die Truppe hätte den Soul und den Funk und den Blues nicht. Flo Mega mit jemandem vergleichen zu wollen, ist müssig, fährt er doch seinenen ureigenen Film. Nichts desto trotz kann ich nicht anders, als mich an dieser Stelle eines Vergleichs zu bemühen, sehe ich im Mann von der Weser doch sowas wie die Symbiose von Udo Lindenberg und James Brown. Und dieses Bild gefällt mir, wie das Album, überaus gut.
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