Nach dem sich der Hi-Hat Club verübergehend nach Berlin, Stuttgart, Wien und Amsterdam verabschiedet hat, bringt ihn DJ Adlib wieder zurück nach Köln. Und obschon der Club, was die geographische Komponente anbelangt, zurück zum Ursprung geht, öffnet DJ Adlib mit seinen Sounds das Feld doch um mehr als nur eine Dimension. Electronica haben zwar schon Adlibs Vorgänger Full Crate und FS Green eingebracht. Hat das Duo aus den Niederlanden aber dem Publikum noch eine Art modernen Boom Bap präsentiert, so serviert Adlib den Hörerinnen und Hörern da Dubstep-affines, dort irgendsone Art Trip Hop, um dann seine Interpretation eines House-Tracks nachzulegen. All diese Elemente gibt er zusammen mit traditionellem Boom Bap, Dilla, Jazz, P-Funk und Soul in den Shaker et voilà, schon steht bei Adlib im Haus und schaut aus dem Fenster in seinen artenvielfältigen Garten. Mag sein, dass der eine oder andere Hi-Hat Clubber sich diesem musikalischen Quantensprung nicht gewachsen fühlt. Doch damit nicht genung, bricht Adlib doch tatsächlich noch sowas wie ein Tabu des Clubs, reichert der Producer und DJ aus Köln doch tatsächlich vier der vierzehn Tracks mit Raps und Gesang an. Nun, unter uns gesagt, hätte ich auf Black Spade, The Primeridian, Planet Asia, Frank Nitt und Declaime auch ganz gut verzichten können, das Vergnügen an "Haus & Garten" vermag mir die Vokalakrobatik der eben genannten Protagonisten aber in keinster Weise zu nehmen. Und auch das überaus breite Soundspektrum ist weit mehr Reiz denn Frust. Auch die sechste Ausgabe des Hi-Hat Clubs ist rundum gelungen und dank deren Vielseitigkeit wohl kaum tot zu spielen.
Lieblingstracks: "For Shore", "Electric Cars", "U & I" und "Streets" (feat. Planet Asia)
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